Wechseljahre & Mundgesundheit
29.10.2025
Epidemiologie
- In Deutschland leben ca. 13 Mio. Frauen zwischen 45–60 Jahren (≈16 % der Bevölkerung).
- Jährlich erreichen rund 400.000 Frauen die Menopause.
- Damit ist fast jede zweite Patientin im mittleren Alter in der Zahnarztpraxis direkt von hormonellen Veränderungen betroffen.
Hormonelle Veränderungen
- Progesteron sinkt zuerst → Schlafstörungen, PMS, erhöhte Entzündungsneigung.
- Östrogenabfall → Schleimhautatrophie, Osteoporose, Gefäßschäden.
- FSH/LH steigen als Gegenreaktion.
- Androgene sinken langsamer → Bauchfett, Behaarung.
- Schilddrüse: oft veränderte Stoffwechsellage.
Auswirkungen in der Zahnmedizin
- Progesteronmangel → mehr Entzündungen, höheres Parodontitisrisiko.
- Östrogenmangel → Schleimhautatrophie, Xerostomie, Knochenabbau.
- Mundtrockenheit → erhöhtes Kariesrisiko, Schleimhautbrennen.
- Mikrobiom-Dysbalance → mehr pathogene Keime, schwächere Immunabwehr.
Klinische Zeichen in der Praxis
- Schleimhautbrennen, Ulzerationen, Xerostomie.
- Vermehrte Parodontitisfälle bei sonst guter Mundhygiene.
- Verzögerte Wundheilung nach chirurgischen Eingriffen.
- Knochenabbau stärker ausgeprägt als altersentsprechend.